Glossar

C

CO2-Bilanz   

Mit Hilfe einer CO₂-Bilanz - auch unter dem Begriff "CO₂-Fußabdruck" bekannt - wird der Gesamtbetrag von Kohlenstoffdioxid-Emissionen (gemessen in CO₂) bestimmt, welcher direkt und indirekt durch eine Aktivität verursacht wird oder über die Lebensstadien eines Produkts entsteht. Da es noch keine international anerkannte Definition gibt, werden in einige Berechnungen auch alle Treibhausgase oder auch zusätzliche Faktoren einbezogen. Kohlenstoffdioxid-Emissionen (gemessen in CO₂) und Treibhausgas-Emissionen (gemessen in CO₂-Äquivalenten, CO₂-eq) werden oft in Tonnen pro Jahr – oder bei Fahrzeugen in Gramm pro Kilometer – angegeben. Der CO₂-Fußabdruck hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da er ein hilfreiches Mittel werden könnte, um die Klimaauswirkungen von Produkten, Dienstleistungen und anderen Geschehnissen im Alltag eines jeden Menschen zu ermitteln. Nur mit diesen Informationen lassen sich die Klimaauswirkungen derselben wirksam minimieren, was wiederum nötig ist, um angestrebte Klimaziele – zum Beispiel das Begrenzen der globalen Erwärmung auf 2 °C – zu erreichen. Quelle: Wikipedia

CO2 (Kohlenstoffdioxid)   

Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid - oftmals auch in seiner chemischen Formel "CO2" genannt - ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff und ein wichtiges Treibhausgas.

CO2-Zertifikate   

CO2-Zertifikate spielen eine zentrale Rolle im Emissionshandel zur Bekämpfung des Klimawandels. Für jede Tonne Kohlenstoffdioxid, die ein Unternehmen ausstösst, muss das dafür verantwortliche Unternehmen ein CO2-Zertifikat besitzen. Durch die Möglichkeit, CO2-Zertifikate zu handeln, sollen energieintensive Unternehmen dazu veranlasst werden, weniger umweltschädliches CO2 zu produzieren (da sie sonst zusätzliche Kosten durch den nötigen Zukauf von weiteren CO2-Zertifikaten haben), während Unternehmen, welche bereits umweltschonender handeln und weniger CO2 emittieren, durch den Verkauf ihrer CO2-Zertifiakte einen wirtschaftlichen Vorteil haben.

E

Erneuerbare Energien   

Erneuerbare Energien sind regenerative Energien, d.h. sie nehmen – im Gegensatz zu fossilen Energieträgern (Erdöl, Kohle, Gas) – bei stetiger Nutzung nicht ab, sondern erneuern sich fortlaufend. Ausserdem sind sie nahezu klimaneutral, sie setzen also keine schädlichen Emissionen wie CO2 in die Atmosphäre frei. Dazu zählen Wasserkraft, Sonnenenergie, Windkraft, Erdwärme und Biomasse.

Existenzsichernde Löhne   

Bislang gibt es keine einheitlich anerkannte Definition von existenzsichernden Löhnen.

"Allgemein umfasst ein existenzsichernder Lohn die Vergütung, die für die Erreichung eines angemessenen Lebensstandards für einen Haushalt notwendig ist."

Die Global Living Wage Coalition (GLWC) definiert existensichernde Löhne als "Die Vergütung, die Arbeiter*innen für eine Standardarbeitswoche an einem bestimmten Ort erhalten und die ausreicht, um Arbeiter*innen und ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen. Zu den Elementen eines angemessenen Lebensstandards gehören Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheitsversorgung, Transport, Kleidung und andere wesentliche Bedürfnisse, einschließlich der Vorsorge für unerwartete Ereignisse."

(Quelle: GLWC)

Externe Kosten   

Externe Kosten sind jene Kosten, welche durch Unternehmensaktivitäten verursacht werden, aber nicht vom Unternehmen getragen werden sondern der Gesellschaft oder Dritten aufgebürdet werden. Externe Kosten werden oftmals nicht direkt in der Buchhaltung des Unternehmens ausgewiesen. Externe Kosten können ökologische (Naturverbrauch, Schäden durch Klimawandel, etc.) und/oder soziale Kosten (Ausbeutung sozial schwacher Gruppen etc.) sein. Ebenso zählen zu den externen Kosten volkswirtschaftliche Kosten, wie beispielsweise indirekt erhaltene Subventionen.

F

Faire Preise   

Faire Preise sind generell zwischen den Wirtschaftspartnern fair ausgehandelte Preise, die sowohl den Produzenten wie dem Händler ein ausreichendes Einkommen und wirtschaftliche und soziale Stabilität garantieren. Im speziellen werden dazu Anforderungen der Fair-Trade-Organisationen gezählt.

Fairer Handel   

Als Fairer Handel (englisch Fair Trade) wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem den Erzeugern für die gehandelten Produkte mindestens ein von Fair Trade-Organisationen festgelegter Mindestpreis, welcher über dem jeweiligen Weltmarktpreis angesetzt ist, bezahlt wird. Damit soll den Produzenten ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. Zudem werden langfristige „partnerschaftliche“ Beziehungen zwischen Händlern und Erzeugern aufgebaut. In der Produktion sollen ausserdem internationale sowie von den Organisiationen vorgeschriebene Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Sogenannte Gütesiegel oder Labels machen Produkte aus Fairem Handel für die Verbraucher als solche erkennbar. Die grösste Organisation, die für die Zertifizierung von Produkten und Produzenten und die unabhängige Überprüfung der Einhaltung der Kriterien verantwortlich ist, ist die internationale Dachorganisation Fairtrade Labelling Organizations International (FLO). In ihr sind zahlreiche nationalen Fairhandelsorganisationen zusammengeschlossen. Das FLO-Gütesiegel für Fairen Handel ist das international normierte Fair-Trade-Siegel. Nationale Siegelinitiativen sind Transfair in Deutschland, Fairtrade Österreich in Österreich und Max Havelaar in der Schweiz.

(Quelle: Wikipedia, angepasst)

FSC   

Der Forest Stewardship Council, kurz FSC, ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die ein System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft geschafffen hat. Mit dem Label FSC können Produkte wie Holz, Möbel und Papier ausgezeichnet werden, welche die Bestimmung der nachhaltigen Forstwirtschaft entsprechen. Diese Anforderungen sind zum Beispiel die Einhaltung eines Bewirtschaftungsplan, der den Wald langfristig erhält, die Wahrung der Rechte indigener Völker und die Erhaltung der Biodiversität.

I

ILO   

Die ILO (International Labour Organization), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen wurde 1919 gegründet. Der Hauptsitz der Organisation ist in Genf.

Schwerpunkte der Arbeit der ILO sind die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialnormen, insbesondere der Kernarbeitsnormen, die soziale und faire Gestaltung der Globalisierung sowie die Schaffung von menschenwürdiger Arbeit als eine zentrale Voraussetzung für die Armutsbekämpfung.

Vier Grundprinzipien bestimmen Selbstverständnis und Handeln der ILO:

  • Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen
  • Beseitigung der Zwangsarbeit
  • Abschaffung der Kinderarbeit
  • Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf

Weitere Informationen: www.ilo.org

 

ILO Kernarbeitsnormen   

Die Kernarbeitsnormen der ILO sind:

  1. Übereinkommen   29: Beseitigung der Zwangs- oder Pflichtarbeit (1930)
  2. Übereinkommen   87: Vereinigungsfreiheit und Schutz des Vereinigungsrechtes (1948)
  3. Übereinkommen   98: Vereinigungsrecht und Recht zu Kollektivverhandlungen (1949)
  4. Übereinkommen 100: Gleichheit des Entgelts (1951)
  5. Übereinkommen 105: Abschaffung der Zwangsarbeit (1957)
  6. Übereinkommen 111: Beseitigung der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf (1958)
  7. Übereinkommen 138: Mindestalter für die Zulassung zur Beschäftigung (1973)
  8. Übereinkommen 182: Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit (1999)

Quelle: BMZ

K

Kinderarbeit (unzumutbar/ausbeuterisch)   

Unter unzumutbarer/ausbeuterischer Kinderarbeit versteht man unter anderem solche Arbeit, welche der physischen oder psychischen Gesundheit des Kindes schaden könnte oder die Erziehung und Bildung von Kindern behindert.

Korruption   

Korruption im juristischen Sinn ist der Missbrauch einer Vertrauensstellung in einer Funktion in Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Politik oder auch in nichtwirtschaftlichen Vereinigungen oder Organisationen (zum Beispiel Stiftungen), um für sich oder Dritte einen materiellen oder immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtmäßiger Anspruch besteht. Korruption bezeichnet Bestechlichkeit, Bestechung, Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung.

(Quelle: Wikipedia)

L

Lieferanten   

Unter Lieferanten werden im susii Nachhaltigkeitscheck alle Akteure verstanden, die einem Unternehmen Waren oder Dienstleistungen liefern. D.h. je nachdem können Lieferanten Produzenten, Hersteller, Dienstleister, Händler, etc. sein.

Liquidität   

Unter der Liquidität wird im betriebswirtschaftlichen Sinne die Bereitschaft und Fähigkeit eines Unternehmens zusammengefasst, seinen bestehenden Zahlungsverpflichtungen jederzeit fristgerecht nachzukommen. Um dies zu erfüllen, benötigt das Unternehmen liquide Mittel, womit das kurzfristig verfügbare Kapital gemeint ist. In der Praxis handelt es sich dabei häufig um Gelder, die auf Konten hinterlegt sind.

Luftschadstoffe   

Zu Luftschadstoffen werden neben Elementen wie Feinstaub, Rauch, Lachgas, etc. auch ozonabbauende Stoffe und Geruchsemissionen gezählt.

M

MRSL   

Manufacturing Restricted Substances Lists

Listen, in denen vermerkt ist, welche Chemikalien im Proudktionsprozess nur eingeschränkt und welche gar nicht verwendet werden dürfen.

N

Nachhaltige Entwicklung   

Nachhaltige Entwicklung vermag die gegenwärtigen Bedürfnisse zu decken, ohne gleichzeitig späteren Generationen die Möglichkeit zur Deckung der ihren zu verbauen. Sie bedeutet die Gewährung von menschenwürdigen Lebensbedingungen im Sinne der Menschenrechte durch Schaffung und Aufrechterhaltung möglichst vieler Optionen zur freien Gestaltung der Lebensentwürfe. Bei der Nutzung der gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Ressourcen soll der Grundsatz der Fairness unter und zwischen gegenwärtigen und zukünftigen Generationen berücksichtigt werden. Es gilt das Prinzip der Gleichrangigkeit: Ökologische, ökonomische und soziale Ziele dürfen langfristig nicht auf Kosten der jeweils anderen Ziele erreicht werden.

 

Ö

Ökobilanz   

Mit Hilfe einer Ökobilanz berechnet man - nach einer bestimmten Methodik - alle Auswirkungen eine Produktes oder Prozesses auf die Umwelt entlang des gesamten Lebenszykluses (Produktion, Betriebsmittel, Transport, Verarbeitung, Lagerung, Gebrauch, Entsorgung). Oftmals wird für den Begriff "Ökobilanz" auch die englische Variante "Life Cycle Assessment" (LCA) verwendet.

Ökologischer Fussabdruck   

Unter dem ökologischen Fußabdruck (auch englisch Ecological Footprint) wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter den heutigen Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion von Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie benötigt werden, aber z. B. auch zur Entsorgung von Müll oder zum Binden des durch menschliche Aktivitäten freigesetzten Kohlenstoffdioxids. Die Werte werden in Globalen Hektar pro Person und Jahr angegeben. Das Konzept wurde 1994 von Mathis Wackernagel und William Rees entwickelt. 2003 wurde von Wackernagel das Global Footprint Network gegründet, das u. a. von der Nobelpreisträgerin Wangari Maathai, dem Gründer des Worldwatch Institute Lester R. Brown und Ernst Ulrich von Weizsäcker unterstützt wird. Quelle: Wikipedia

R

RSL   

Restricted Substances Lists

Listen, in denen festgelegt ist, welche Chemikalienrückstände in Textilien lediglich eingschränkt oder überhaupt nicht vorkommen dürfen.

S

SA8000   

SA8000 ist ein internationaler Standard mit dem Ziel, Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern (Angestellte, Arbeiter, aber auch Leiharbeiter) zu verbessern. Ins Leben gerufen von der Social Accountability International (SAI), einer internationalen Nichtregierungsorganisation mit Sitz in New York (US), dient er vor allem transnationalen Unternehmen als Mindestanforderung an Sozial- und Arbeitsstandards. Für die Zertifizierung melden sich Unternehmen selbständig bei der SAI an. Im Gegensatz zu nationalen Gesetzen und Verordnungen ist SA8000 eine internationale Norm, deren Zertifizierung und Befolgung auf freiwilliger Entscheidung der Unternehmen beruht. Sie basiert auf Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Vereinten Nationen (UN).

(Quelle: Wikipedia)

SDG   

Sustainable Development Goal

Stakeholder   

Stakeholder "sind alle internen und externen Personengruppen, die von den unternehmerischen Tätigkeiten gegenwärtig oder in Zukunft direkt oder indirekt betroffen sind." Dazu zählen u.a. Eigentümer, Mitarbeitende, Lieferanten, Konkurrenz, etc.

(Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon)

Strom aus erneuerbaren Quellen   

Die erneuerbaren Energiequellen für die Stromerzeugung sind hauptsächlich Wasser, Sonne und Wind, zu einem geringen Anteil auch Biomasse (Biogas). Dieser Strom wird auch als Ökostrom bezeichnet, in Abgrenzung zu Strom aus nicht erneuerbaren Quellen wie Kernkraft, Kohle, Erdgas und Erdöl.

T

Treibhausgase   

Treibhausgase sind gasförmige Stoffe in der Luft, die zum Treibhauseffekt beitragen. Sie absorbieren die vom Boden abgegebene Infrarotstrahlung, die dadurch nicht in die Atmosphäre abgegeben werden kann. Dadurch steigt die durchschnittliche Temperatur an der Erdoberfläche, was mit zahlreichen Folgen verbunden ist. Die relevanten Treibhausgase sind Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas.

U

UN Global Compact   

Global Compact oder auch United Nations Global Compact ist der englische Name für einen weltweiten Pakt (deutsch: Globaler Pakt der Vereinten Nationen), der zwischen Unternehmen und der UNO geschlossen wird, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Die Teilnahme am Global Compact ist denkbar einfach. In einem kurzen Brief an den UN-Generalsekretär erklärt ein Unternehmen seinen Willen, sich darum zu bemühen, in Zukunft bestimmte soziale und ökologische Mindeststandards einzuhalten. Diese Grundsätze sind in zehn Prinzipien gefasst, die hier sinngemäß wiedergegeben werden. Unternehmen, die den Global Compact unterschreiben, sollen

  • die international verkündeten Menschenrechte respektieren und ihre Einhaltung innerhalb ihrer Einflusssphäre fördern.
  • sicherstellen, dass sie nicht bei Menschenrechtsverletzungen mitwirken.
  • die Rechte ihrer Beschäftigten, sich gewerkschaftlich zu betätigen, respektieren sowie deren Recht auf Kollektivverhandlungen effektiv anerkennen.
  • alle Formen von Zwangsarbeit bzw. erzwungener Arbeit ausschließen.
  • an der Abschaffung von Kinderarbeit mitwirken.
  • jede Diskriminierung in Bezug auf Beschäftigung und Beruf ausschließen.
  • eine vorsorgende Haltung gegenüber Umweltgefährdungen einnehmen.
  • Initiativen zur Förderung größeren Umweltbewusstseins ergreifen.
  • die Entwicklung und die Verbreitung umweltfreundlicher Technologien ermutigen.
  • gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.

(Quelle: Wikipedia)

V

Vulnerabilität   

Im Unternehmenskontext versteht man unter Vulnerabilität die Stabilität oder negativ ausgedrückt die Anfälligkeit des Unternehmens (und seiner Produktion/Dienstleistungen/Prozesse) gegenüber internen oder externen Einwirkungen.

W

Wasserfussabdruck   

Der Wasserfussabdruck bezeichnet den direkten und indirekten Süsswasserverbrauch eines Konsumenten, einer Produktion oder eines Produkts. Darin eingeschlossen ist der gesamte Herstellungsweg und auch die nötigen Betriebsmittel (Beispiel Folien, Dünger, Substrate, Pestizide und Bewässerungswasser für Gemüseanbau).

Wertschöpfungskette   

Die Wertkette bzw. Wertschöpfungskette (Value Chain) stellt die Stufen der Produktion als eine geordnete Reihung von Tätigkeiten dar. Die gesamte Wertschöpfungskette sind alle Tätigkeiten und Prozesse vom Feld bis zum Konsument, die für ein Produkt nötig sind.